Aktuell wird das Warsteiner Allwetterbad auf Vordermann gebracht, am kommenden Samstag soll es wieder öffnen. Dann gibt es auch einen neuen Service, der die Attraktivität des Bades beziehungsweise eines Besuches steigern soll.
Warstein – Im Allwetterbad ist richtig was los: Wo sonst kleine und große Wasserratten ihre Bahnen ziehen und ordentlich planschen, wird geschrubbt, gemalt, gekärchert und gefliest – denn gerade wird der alljährliche Rundumschlag gemacht. Für Besucherinnen und Besucher ist das Schwimmbad noch bis einschließlich Freitag geschlossen, dafür machen Angestellte und Handwerker alles wieder hübsch.
Schwimmbadleiter Dennis Justus steht im Eingangsbereich und guckt stolz auf den neuen Höhepunkt: den Akku-Schrank. „Der ist für unsere Elektrofahrradfahrer“, erklärt er. „Als Attraktivitätssteigerung fürs Schwimmbad.“ Während die Badegäste schwimmen gehen, können sie in der Zeit für einen Euro den Akku des Rades laden. Zwölf Fächer gibt es insgesamt. Schon seit Anfang vergangener Woche ist hier das Großreinemachen. Deshalb hat sich auch außerhalb des Eingangsbereichs richtig was verändert: Die Wandfarbe im Bistro ist nun frischer und heller, genau so wie sie vorher schon im Eingangsbereich war, und nicht mehr in dem Beige, das 1998 an die Wand gekommen ist.
Am Babybecken sind noch die letzten Handwerker: Imran Dinzana und Christian Rupp von der Firma Nölke verpassen dem Schiff einen frischen Anstrich. War es früher blau und türkis, erstrahlt es jetzt in purem Blau. Entlang der Rutsche wurden die Findlinge im Laufe der letzten 24 Jahre ein bisschen ausgewaschen. „Da haben sich Kinder manchmal ein bisschen dran gekratzt, das gab öfter Beschwerden“, erklärt Justus. Jetzt ist in dem Bereich, in dem die Kleinen am meisten klettern, Fugenmaterial angebracht worden, um das zu verhindern. „Das ist erstmal ein Versuch“, sagt Dennis Justus. „Wenn das klappt, wird der gesamte Bereich ausgefugt.“
Im Sportbecken dagegen sieht es schon fast wieder aus wie vorher: Es ist frisch geputzt, die Fliesen sind repariert und sogar das Becken ist schon wieder voll Wasser. Nur die Überlaufrinne ist noch nicht ganz befestigt. Und am Sprungturm ist Katja Schreiner gerade dabei, den Edelstahl zu polieren. „Die Sprungtürme sind vor drei Jahren erneuert worden. Seitdem ist alles aus Edelstahl und das ist sehr pflegeaufwendig“, erklärt Dennis Justus. Viel Wasser, das zudem auch noch ziemlich kalkhaltig ist, und eine permanente Luftfeuchtigkeit sorgen nämlich für ziemlich viel Rost.
Während in der vergangenen Woche vor allem Handwerker und die Schwimmmeister gerödelt haben, sind die nun fast durch und nun ist fast das gesamte Allwetterbad-Team – insgesamt 17 Beschäftigte – am Start. „In der zweiten Woche wird immer geputzt, da ist Endspurt“, weiß Justus. Katja Schreiner findet das immer super: „Das macht so Spaß, weil man das zusammen macht“, betont sie. „Im Arbeitsalltag sieht man sich wegen der verschiedenen Schichten und Bereiche nicht so oft. Jetzt sitzen wir zusammen und frühstücken gemeinsam – das ist gut fürs Teamgefühl.“
Im Erlebnisbecken nebenan wurde eben noch gekärchert, jetzt fließt aus den Düsen wieder frisches Wasser ins Becken. „Die ersten Tage sind immer eine Zitterpartie“, erklärt Dennis Justus. Dass im laufenden Betrieb Technik ausfällt, sei keine so große Gefahr, aber wenn erst einmal alles abgeschaltet ist und wieder angeschaltet wird, könne es schon passieren, dass die Anlagen nicht mehr so mitspielen. „Das dauert ein paar Tage, bis man sich da sicher sein kann, dass wieder alles läuft.“ Deshalb wurde sie am Montag wieder in Betrieb genommen. Das Filtermaterial wurde schon aufgefüllt. Das verbraucht sich nämlich etwas übers Jahr.
Letzte Woche wurden hier vor allem Fliesen und Dehnungsfugen erneuert, schließlich werden die im Betrieb durch so viel Wasser und die tägliche Reinigung ganz schön beansprucht. Und gerade draußen sind Fliesen abgeplatzt, weil sie durch den Frost Schaden genommen haben. Auch die Rutsche wurde gewartet und bekam eine neue Dehnungsfuge, denn die wird durch die Nutzungsbelastung, die UV-Strahlung und das chlorhaltige Wasser ebenfalls richtig beansprucht. Jetzt müssen nur noch neue Leinen ans Erlebnisbecken – dann ist hier schon fast alles geschafft.
Im Umkleidebereich sind die Handwerker gerade dabei, noch letzte Fliesenarbeiten zu machen. Hier sind im vergangenen Jahr die Toilettenanlagen erneuert worden und dieses Jahr kommt in die Räume noch eine zusätzliche Ablaufrinne, weil dort immer wieder das Wasser stand. Im Rest des Bereichs werden vor allem die Oberflächen sehr sorgfältig gereinigt. „Im laufenden Betrieb dürfen wir nicht mit Reinigungsmitteln arbeiten“, erklärt Dennis Justus. Umso wichtiger sei, jetzt ordentlich zu schrubben.
Auch im Saunabereich wurden die Fugen erneuert, die Lüftungsanlage und die Saunen ordentlich geputzt und Fliesen repariert. Im Außenbereich hat außerdem der Betriebshof Hand angelegt, damit alles wieder schick ist – an den Pflanzen und an den Pflastersteinen.
Um Energie zu sparen, wurden außerdem alle Lampen auf moderne LED-Technik umgestellt. Und wenn die Putzkolonne am Freitag durch ist, dann ist das Allwetterbad ab Samstag wieder ein wunderbares Ausflugsziel.